Faktenfinder…bzw. gibt es Argumente für einen Impfzwang?

„Faktenfinder“ nehmen für sich in Anspruch die Fakten zu finden, welche gegen die falschen Behauptungen der Corona-Skeptiker und Impfverweigerer sprechen. Ich versuche hier zu begründen, warum es mit einfach nachvollziehbaren logischen Argumenten, keinen Grund für eine Zwangsimpfung gibt.

Aus logischen Gründen, nehme ich in diesem Beitrag als gegeben an, dass es keinerlei vernünftig begründeten Argumente gegen die aktuelle Corona-Impfung gäbe. Wer sich, so die gedankliche Voraussetzung, also gegen eine Impfung entscheidet hätte dafür keinerlei „richtige“ Gründe sondern mache das nur „so aus Jux“ bzw. aus „komischen“ Gründen, wie Weltanschauung, oder weil man immer gegen Alles ist usw.

Argument 1: Wir brauchen eine hohe Impfquote für die Herdenimmunität

(Herdenimmunität bedeutet, in einer Gruppe von Lebewesen gibt es so viele immune Mitglieder, dass sich keine Infektionsketten aufbauen können, weil man als Kranker keinen Anderen anstecken kann, weil der immun ist…)
Was sind die Fakten: a) die Impfstoffe (ich rede hier immer über die vier gegenwärtig verwendbaren in der EU) machen nicht steril immun und schützen gut vor schweren Verläufen (man kann also krank werden und Andere anstecken, wird aber meistens nicht schlimm krank und stirbt auch viel unwahrscheinlicher). b)Herdenimmunität gibt es, wenn ausreichend Menschen immun gegen die Krankheit sind.

daraus folgt: Bei fehlender steriler Immunität tragen die Impfungen nicht ausreichend zu einer Herdenimmunität bei. Letztere wird wohl erst durch eine ausreichende natürliche Durchseuchung erreicht. Die Impfstoffe werden allerdings die Zahl der Toten (durch COVID) auf dem Weg dahin vermindern.

daraus folgt: wer sich nicht impfen lassen will, hat ein höheres Risiko eines schweren bis zu tödlichen Verlaufs, es ändert aber nichts am gewünschten Ziel.

Fazit: Argument falsch

Aktueller Nachtrag (30.8.) Britische offizielle Daten zeigen wohl, dass die Viruslast (und damit die Ansteckungsfähigkeit) Geimpfter genauso hoch sei, wie Ungeimpfter, die Impfung macht also nicht nur nicht ordentlich steril immun sondern wohl gar nicht, sie schützt nur Geimpfte vor schwerem verlauf

Argument 2: Ungeimpfte schädigen die Gesundheit anderer „vernünftiger“ Menschen

a) Geimpfte sind durch die Impfung gut vor schweren Verläufen geschützt, diese Gruppe kann nicht gemeint sein.
b) Unfreiwillig Ungeimpfte gibt es praktisch kaum, denn es gibt (O-Ton RKI) praktisch keine Kontraindikationen, weil man immer dann die jeweils andere Sorte Impfstoff nehmen kann, wenn die erste Sorte irgendwie nicht passt (bspw. wg. Allergie gegen den Stoff). Lediglich einige sehr seltene Blutkrankheiten sind Kontraindikation. Das sind so wenige Fälle, wenn die zählen würden, müsste man auch einen Grippe-Impf-Zwang usw. und einen Lockdown für immer einführen. Nein, diese Menschen müssen sich leider stets selber vor Ansteckung schützen.
c) und die freiwillig Ungeimpften sind doch selber freiwillig schuld an einem schlimmen Verlauf. Man kann doch Niemand zu seinem Glück zwingen.

Fazit: Argument falsch

Argument 3: Ungeimpfte verursachen hohe Kosten und binden Ressourcen

a)stimmt natürlich Beides im Fall der Erkrankung. Ist aber sonst auch kein Argument beispielsweise gegen Sportarten wie Fußball (Orthopäden lieben diesen Sport 😉 ) Rauchen usw. Im Fall einer realen Überforderung des Systems wäre das Argument evtl. schon richtig, die gab es aber auch 2020 nicht ohne Geimpfte und im schlimmsten Fall würden vermutlich viele „Impfverweigerer“ einverstanden sein, mit einem Deal: Nur in dem Fall, dass wirklich nur noch ein Bett auf Intensiv frei wäre, lasse ich dem Geimpften dann den Vortritt

Fazit: Bestes Argument aber unzureichend für Eingriffe in das Persönlichkeitsrecht

Argument 4: Impfungen schützen vor Mutanten, wer sich nicht impfen lässt, fördert also Mutationen

a) Die Impfung macht nicht steril immun (weil sie keine lokalen IGA-Antikörper macht, anders als die überlebte Erkrankung) sondern schützt nur vor schweren (Ganzkörper-) Verlauf (wegen der IGG Antikörper, die aber leider wohl schnell wieder sinken…). Auch Geimpfte werden von Viren befallen, diese können sich genauso gut vermehren wie bei Ungeimpften, haben also auch dort die Möglichkeit zu mutieren. Die Impfung bringt hier also allenfalls wenig Vorteil (im Sinne von, dass es sein könnte, es wären weniger Viren in den Atemwegen, was nach neuen Daten aber wohl auch nicht der Fall ist)

b) Die Impfung richtet sich nur gegen einige ganz kleine Abschnitte der Viren (im Gegensatz zur Erkrankung (oder einem herkömmliche Impfstoff) „lernt der Körper also nur wenig über das Virus , produziert nur Antikörper gegen das Spikeprotein). Prinzipiell entstehen immer und ständig Mutationen. Diese sind aber nur erfolgreich, wenn sie die Funktion des Virus nicht so sehr beeinträchtigen, dass es nicht mehr funktioniert. Mutationen entstehen rein zufällig werden aber entsprechend der vorgefundenen Umwelt selektiert. Bei Geimpften macht eine Änderung der Oberflächenanteile, gegen die geimpft wird einen Vorteil aus, denn dann würden sie Geimpfte besser anstecken, da die Impfantikörper nicht mehr funktionieren. Permissive (also nicht sterile) Impfungen fördern also eigentlich Mutationen. Was nach neuen daten aber wohl nicht so massiv ausfällt, da die Impfungen auf der Schleimhaut sowieso fast nicht wirken.

c) davon ungeachtet mutieren Viren meistens in 2 Richtungen: Erstens ansteckender und zweitens harmloser. Dies schafft evolutionäre Vorteile, denn Viren die sich gut verbreiten und ihren Wirt nicht umbringen (was die Verbreitung verschlechter) haben evolutionär Vorteile.

Fazit: Mutationen werden also nicht seltener und nicht ungefährlicher (evtl. etwas gefährlicher, aber zum Glück sind die Impfungen diesbezüglich so wenig wirksam, dass sie keinen relevanten „Selektionsdruck“ erzeugen) durch Impfungen.

Gesamtfazit: Selbst unter der (diskutablen) Annahme, dass die Impfung völlig harmlos wäre und keinerlei Risiko hätte, reichen die Argument nicht aus, um eine Eingriff in wichtige Persönlichkeitsrechte zu begründen. Es bedarf dazu des Tatbestandes einer relevanten Schädigung Dritter, welche, siehe oben , nicht besteht. Der Staat hat folglich kein Recht, den Einzelnen diesbezüglich – auch nicht indirekt – zu zwingen und was ich nicht verstehe kann, ist, warum er es dennoch macht…
Dazu ein aktuelles Video mit dem Virologen Prof. Dr. Streek; https://www.youtube.com/watch?v=p-bRmJGxwbo

und ein ganz aktueller Beitrag aus der Webseite Ärzte-Nachrichtendienst (welche nur für Fachleute zugänglich ist):

Hofmeister fordert Ende aller Corona-Restriktionen

Dass die KBV mit der Corona-Politik nicht zufrieden ist, ist kein Geheimnis. Auch KBV-Vize Dr. Stephan Hofmeister arbeitete sich bei der VV am Freitag an dem Thema ab. Alle Corona-Restriktionen müssten aufgehoben werden, forderte er.

Jeder, der sich mit einer Impfung schützen möchte, könne das tun. Es gebe ausreichend Impf-Möglichkeiten. Jetzt liege es nicht mehr in der Verantwortung des Staates, sondern in der individuellen Verantwortung. Damit sei es „ein Unding, dass dann die, die sich impfen lassen oder genesen sind, in ihren Grundrechten weiterhin eingeschränkt werden“. Wenn eine Impfpflicht nicht gewollt sei – „und auch ich will sie nicht“ – dann gebe es politisch nur diese Alternative, sagte der KBV-Vize.

Noch immer werde versucht, mit Angst Politik zu machen. Die Politik „eiere“ immer noch herum, kritisierte Hofmeister, und versuche, die Plan- und Ziellosigkeit zu übertünchen. Angst sei aber erwiesenermaßen kein guter Ratgeber. „Es muss endlich Schluss sein mit Gruselrhetorik und Panikpolitik“, sagte Hofmeister.

Ähnlich wie schon VV-Vorsitzende Dr. Petra Reis-Berkowicz vermutet Hofmeister, dass manche Ungeimpfte sich gerade wegen des politischen Drucks gegen eine Impfung sperrten. Die Impfung sei aber vor allem eine Entscheidung für die eigene Gesundheit. „Hier findet eine ungute Vermischung statt“, befand Hofmeister.

Auch KBV-Chef Dr. andreas Gassen hatte in seiner Rede gefordert, dass „endlich mehr Rationalität und Weitsicht“ in die Debatte kommen müsse. Er kritisierte die „nicht nachlassenden Kassandra-Rufen der einschlägigen Dauer-Mahner aus der Politik“. Selbst positive Ergebnisse aus der Wissenschaft zum weiteren Verlauf der Corona-Pandemie würden „noch drohend kommentiert“, sagte er mit Blick auf Äußerungen des SPD-Politikers Karl Lauterbach zu Long Covid bei Kindern. „Die wenigsten Kinder leiden an Long Covid, aber fast alle an Long Lockdown“, zeigte sich Gassen überzeugt.

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3 Gedanken zu „Faktenfinder…bzw. gibt es Argumente für einen Impfzwang?

  1. Hallo Herr Fehr,

    Ihnen vielen Dank für Ihren Mut opportunistische Meinungszurückhaltung zugunsten eines Austauschs, klar gegen den Mainstream, aufzugeben. In diesen Tagen kommt das gefühlt einer Revolution nahe. Das offizielle Narrativ ist dermaßen besorgniserregend einseitig und selbst sehr intelligente Menschen die ich durchaus schätze scheinen so in dieser Spirale gefangen zu sein, das es mir nachhaltig Kummer beschert. Mit großem Interesse verfolge ich daher seit Kurzem Ihren Output und begrüße die Möglichkeit durch Ihre Blog-Idee den Kontakt zu intensivieren. Diese möchte ich für einen kleinen Input meinerseits zu Ihrem Artikel „Faktenfinder…“ nutzen.

    Im IfSG §20 Abs. 6 heißt es wörtlich „Das Bundesministerium für Gesundheit wird ermächtigt, durch Rechtsverordnung mit Zustimmung des Bundesrates anzuordnen, dass bedrohte Teile der Bevölkerung an Schutzimpfungen oder anderen Maßnahmen der spezifischen Prophylaxe teilzunehmen haben, wenn eine übertragbare Krankheit mit klinisch schweren Verlaufsformen auftritt und mit ihrer epidemischen Verbreitung zu rechnen ist.“
    Dieser Passus ist, wenn meine Recherchen korrekt sind, seit etwa 20 Jahren (oder zumindest sehr lange) dort in dieser Form vermerkt. Nach all dem Theater was hier seit über einem Jahr veranstaltet wird stellt sich mir die Frage: warum wurde hiervon nicht längst Gebrauch gemacht ? Ich komme zu der Auffassung, das 92k Tote in D (Quelle: worldometers.info) A) offenkundig nicht ausreichen oder B) nicht so klar ist wie man allseits berichtet bekommt, das diese Menschen AN Corona gestorben sind und nicht etwa MIT Corona (so wie mein eigener Vater im April diesen Jahres mit einigen anderen krankheitstechnischen „Themen“). Da wir ja finanzielle Interessen niemals in Erwägung ziehen, frage ich mich: welche Erklärung kann dies haben ? Vielleicht haben Sie ja eine Idee dazu und wenn Sie dies evtl. sinnvoll aufgreifen können, freue ich mich wenn es in einem ggf. vertiefenden Beitrag hilfreich sein kann.

    Ich wünsche Ihnen nur das Beste,
    Tim Demberg

    1. Na ja, das BMfG macht das ja, nämlich als „Lockdown“, „Maskenball“ usw. Die – mögliche Impfpflicht durch Verordnung wird vor der Wahl bei knapp 1/3 Verweigererquote wohl (noch) nicht probiert, dass macht sich nicht so gut. Nach der Wahl hat man ja wieder vier Jahre Ruhe vor den Bürgern….

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